Offener Brief 100 Tage Bürgermeister Wessel

Sehr geehrter Herr Wessel,

Ihr inhaltlich recht vages 100-Tage-Statement lässt uns jetzt direkt nachfragen:

Was planen Sie nun KONKRET bei der Ausgestaltung von KLIMASCHUTZ und VERKEHRSWENDE hier bei uns in Ganderkesee? Denn, so Bundespräsident Steinmeier, die Transformation “ist nicht weniger als die Überlebensfrage der Menschheit”… Das bedeutet doch, dass wir anpacken müssen, überall und alle gemeinsam (d.h. Politiker UND Bürger) und zwar nicht irgendwann - sondern ziemlich sofort - auch hier in Ganderkesee!

Wann also nimmt der zwar immer wieder angekündigte und immer wieder verschobene KLIMAWORKSHOP seine Arbeit endlich auf?

Warum hat er nicht längst online begonnen? Wie weit sind inzwischen die Vorarbeiten dazu hinsichtlich Struktur und Arbeitsweise gediehen, damit die Arbeit sofort effektiv und zielgerichtet starten kann?

Wie ist es um die Planung der VERKEHRSWENDE in unserer Gemeinde bestellt?

Der inzwischen erfolgte Antrag auf Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) ist sehr erfreulich und auch durch Bürgerengagement zustande gekommen.

Das begehrte Zertifikat setzt nun aber eine konsequente Förderung des Radverkehrs voraus. Wie wird diese Aufgabe bei uns angegangen? Wer ist federführend, macht sie zu seiner Sache, leitet an, führt zusammen? In anderen Kommunen ist das inzwischen oft Chefsache!

Der Maßnahmenkatalog der AGFK ist schließlich umfangreich und vielfältig hinsichtlich des Fahrradklimas, der Sicherheit, der baulichen Gegebenheiten, der Streckenführungen usw…

So hoffen wir dringend, dass im Mobilitätsausschuss am 23.02.2022, wo das Thema “Gestaltungskonzept des Ortskerns” behandelt wird, der Zertifizierungskatalog der AGFK eine Hauptrolle bekommt!?

Ist nicht außerdem bei diesem umfassenden Aufgabenbereich, Ganderkesee für den Fahrradverkehr fit zu machen, eine Beratung von außen notwendig?

Klar ist doch, dass wir nur weiterkommen beim Thema Klimaschutz/ Verkehrswende, wenn wir die verschiedenen Bereiche nicht mehr wie bisher einzeln verhandeln sondern “zusammendenken”. Und außerdem: Jede Entscheidung gehört doch ab sofort selbstverständlich auf den Klimaschutz-Prüfstand!

Herr Bürgermeister, wir bitten jetzt um Transparenz und IHRE konkreten Absichten und Antworten!

Dafür danken wir Ihnen.

Wir sind zur Mitarbeit und zu einem offenen Diskurs bereit.


Unterzeichner

H. Fingerhut für den NABU Ganderkesee

H.-P. Iber für Prima Klima Ganderkesee

M. Müller für den Fuhrenkamp Schutzverein

A. Renz für die Gemeinschaft Klimaschutz Ganderkesee